Soul food
Soul food (dt. Seelenkost) ist die Bezeichnung für die traditionelle Küche der Afroamerikaner in den USA mit Schwerpunkt in den Südstaaten. In den 1960er Jahren wurde Soul food positiver Bestandteil der ethnischen Identität von schwarzen US-Amerikanern und die ersten entsprechenden Restaurants wurden eröffnet. Das ist im Zusammenhang zu sehen mit der Bürgerrechtsbewegung von Martin Luther King in dieser Zeit, aber auch den Black Muslims und dem dadurch gestärkten Selbstbewusstsein dieser ethnischen Gruppe.
Obwohl einige afrikanische Zutaten verwendet werden, basiert diese Küche auf dem Kochstil der amerikanischen Südstaaten, nicht auf afrikanischen Küchen. Aber auch europäische Einflüsse und solche der Indianer sind zu finden. Aus der indianischen Küche wurden Mais, verschiedene Erbsen und Bohnen, Catfish, Garnelen und Truthahn übernommen.
Aus einer Küche des Mangels entstanden, sind heute viele Gerichte fester Bestandteil der US-amerikanischen Küche und auch international beliebt, z.B. Spareribs oder Chicken Wings. Ursprünglich mussten sich die Schwarzen Amerikas während der Sklaverei und in der Zeit danach meist mit minderwertigen oder billigen Lebensmitteln zufriedengeben, oder dem, was keine andere Verwendung fand, beispielsweise weniger beliebte Fleischteile wie Schweinsfüße, Schweinsohren oder Hühnerflügel.
Neben den selbst gejagten bzw. gefischten Tieren (Eichhörnchen, Opossum, Catfish) und den Schlachtresten bildeten vor allem Mais, Reis, Yams und Süßkartoffeln die Sättigungsgrundlage dieser Küche, die einige Gemeinsamkeiten mit dem Cajun-Food aufweist. Auf einigen Plantagen in den Südstaaten hatten die Sklaven einen eigenen kleinen Garten, in dem sie Hühner und Enten hielten und Gemüse anpflanzen konnten.
Fleisch wird überwiegend gebraten, das Gemüse wird in Schweineschmalz gedämpft. Typische Gewürze dieser Küche sind Cayennepfeffer, Muskatnuss, Piment, Zimt, Gewürznelken, Sesam, Safran, Thymian und Essig. Zu den typischen Lebensmitteln gehören Schweinefüße, Hühnerflügel, Innereien, Kaninchen, Rotwild, gesalzener Hering, Fisch, Muscheln, Okra, Kohl, Kürbis, Bohnen, Erbsen, Süßkartoffeln und weiße Kartoffeln, Zwiebeln, Speiserüben, Reis, Mais und Weizen.
Soul food enthält traditionell viel Fett und Zucker, um die früher oft eher minderwertigen Lebensmittel geschmacklich zu verbessern. Sehr beliebt als Getränk ist stark gesüßter Eistee, traditionell wird aber auch viel Buttermilch getrunken.
Bekannte Gerichte:
* Grits (Maisgrütze, ähnlich der Polenta)
* Glazed Yams (glasierte Yamswurzel)
* Glazed Sweet Potatoes (glasierte Süßkartoffeln)
* Chicken- bzw. Turkey Wings (Hühner-, Truthahnflügel)
* Chicken Drumsticks (Unterkeulen)
* Hähnchenleber
* Chitterlings (Innereien vom Schwein meist gebraten)
* Spareribs (Rippchen)
* Corn Pudding (Maispudding, oft auch Maisbrot)
* Collard Greens (Grüngemüse, ähnlich Grünkohl)
* Fatback (geräucherter und gesalzener Schweinespeck)
* Presskopf
* Fleischklopse
* Ochsenschwanzsuppe
* Gekochte Schweinefüße
* Hoppin' John (Reis mit Augenbohnen und Schweinespeck)
* Johnny Cakes (gesalzene Pfannkuchen aus Maismehl)
* Sweet bread
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